20. September 2017

Capsule Wardrobe, nein danke!

In meinen Regalen stehen viele Bücher über Mode und Stil - vermutlich mehr als bei den meisten Leuten. Das liegt zum einen daran, dass mich das Thema schon immer interessiert, und zum anderen möchte ich euch immer wieder inspirierende Bücher vorstellen. In vielen Ratgebern lese ich, dass man sich bei der eigenen Garderobe auf ein Farbschema festlegen und diesem treu bleiben sollte. Auch den Begriff Capsule Wardrobe höre ich immer wieder. Warum das für mich nicht funktioniert, erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Capsule Wardrobe und Farbschema - Erleichterung oder Zwang?

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Ein Capsule Wardrobe ist eine Garderobe aus möglichst wenigen Teilen, die zeitlos sind und sich gut untereinander kombinieren lassen. Mit einem Capsule Wardrobe ist man zwar für jede Gelegenheit gerüstet und immer gut angezogen, aber für mich geht das Konzept trotzdem nicht auf. Natürlich habe auch ich Basics im Schrank und lege viel Wert auf zeitlose Stücke, trotzdem sind Basics alleine für mich nicht genug. Ich möchte mit Mode meine Kreativität ausleben und mich nicht auf ein bestimmtes Konzept festlegen, mir selbst keine Zwänge auferlegen. Ein weiterer Grund ist, dass ich gerne neues ausprobiere und auch den ein oder anderen Trend mitmachen möchte. Ja, ich weiß, der Capsule Wardrobe dient als Basis, auf der man mit einzelnen Teilen experimentieren kann. Und ich kann mir gut vorstellen, dass es erleichternd sein kann, blind in den Schrank fassen zu können und alle Teile passen zusammen - mir macht aber gerade das Kombinieren besonders Spaß!

Wenn ich meinen Kleiderschrank und die Outfits, auch hier auf meinem Modeblog, so betrachte, fällt schon eine gewisse farbliche Tendenz auf. Ich liebe gedeckte unaufgeregte Farbtöne wie beige, braun und grau, schwarz geht natürlich immer. Vielleicht ist euch das ja auch schon aufgefallen. Was ich aber trotzdem nicht könnte, ist meine Garderobe auf diese Farben zu beschränken, denn ich liebe farbige Akzente zum Beispiel in dunkelrot oder blau. Hinzu kommen zeitweise wechselnde Lieblingsfarben wie hellblau und rosé. Ein festgelegtes Farbschema würde mich einfach in meiner Kreativität einschränken und das hört sich für mich sehr beklemmend an. Mode bedeutet für mich auch eine gewisse Freiheit, die ich nicht bereit bin, für ein Farbschema aufzugeben. Natürlich haben Capsule Wardrobe und Farbschema viele Vorteile und können den Alltag um einiges erleichtern - für mich kommen diese Konzepte allerdings (momentan) nicht in Frage, denn ich möchte mich in der Mode nicht einschränken. Das ist selbstverständlich nur meine persönliche Meinung, mit der ich niemanden angreifen oder die Konzepte an sich herabwürdigen möchte.

Und noch ein kleiner Nachtrag, damit ich hier nicht falsch verstanden werde: Es geht mir nicht darum, möglichst viel Kleidung zu besitzen. Ich möchte weder den Konsumwahnsinn um Fast Fashion unterstützen, noch kaufe ich unüberlegt ein oder werfe Sachen nach einmaligem Tragen weg - stattdessen nähe ich zum Beispiel vieles um, wenn es mir nicht mehr gefällt. Mir geht es dabei lediglich um meine eigene Kreativität und darum, auch gehypte Konzepte mal zu hinterfragen, denn auch der Capsule Wardrobe ist ein Trend.

Spätsommeroutfit: Kleid + Lederjacke + Statement Ohrringe

Am Ende dieses recht leidenschaftlichen Beitrags möchte ich noch ein paar Worte zum Outfit verlieren. Das Blau des Kleids ist ein gutes Beispiel dafür, dass ich eben nicht nur schwarz-beige-graue Outfits liebe, sondern auch gerne Farbe trage. Als ich dieses Kleid online entdeckte, musste ich es einfach haben - es war genau mein Fall. Lockerer Schnitt mit Fokus auf die Taille, eine tolle Farbe, es ist das perfekte Alltagskleid für mich. Die Lederjacke ist natürlich ein Key Piece, das ich nicht missen möchte und auch beim Schmuck habe ich mich mal wieder ein bisschen ausgetobt. Ich trage einfach gerne Armschmuck und auch Statement Ohrringe haben es mir momentan angetan.

Wie steht ihr zu den Themen Capsule Wardorbe und Farbschema?

Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

Kleid: H&M

Lederjacke: New Yorker

Schuhe: Sorel

Ohrringe: Mango

Uhr: Jacques Lemans

Armreifen: Stella&Dot und ein Mitbringsel aus Mexiko