Meine besten Nähtipps - Folge 2

Als Nahtzugabe bezeichnet man den Teil des Stoffs, der - meist unsichtbar - auf der anderen Seite der Naht liegt. Sie beträgt bei normalen Nähten 1cm bis 1,5 cm und am Saum etwas mehr. Berechnet man keine oder zu wenig Nahtzugabe, franst der Stoff an den Nähten leicht aus und es entstehen Löcher. Oder das fertige Nähprojekt fällt kleiner aus, als gewünscht. Bei einigen Schnitten ist die Nahtzugabe schon mit eingeplant, bei anderen nicht - immer die Zuschnittanweisung beachten.

Das Schöne an selbstgenähter Kleidung ist, dass die perfekt passt - zumindest sollte sie das im Optimalfall. Auch wenn eure Maße relativ gut zu einer Konfektionsgröße passen, kann ich euch häufige Anproben nur wärmstens empfehlen. Manchmal sind die Schulternähte etwas zu lang oder die Rocklänge steht der Trägerin nicht so gut - solche Details können bei der Anprobe leicht festgestellt und geändert werden. Gerade wenn man oder frau ein Teil für sich selbst näht, lässt es sich ganz unkompliziert kurz überziehen und im Spiegel betrachten - zumindest mache ich das immer so ;) Häufige Anproben helfen, die perfekte Passform zu finden!

Am Anfang sind einfache Teile Ideal, um schnell Erfolgserlebnisse zu erzielen. Wenn ihr aber schon etwas fortgeschnittener im Nähen seid, kann ich euch nur empfehlen, euch auch mal an Herausforderungen zu wagen. Bei aufwändigen und komplexen Projekten kann man viel neues lernen und die eigene Technik verbessern. Bei mir waren solche Herausforderungen zum Beispiel mein selbstgenähtes Dirndl oder mein Wintermantel im Retro-Style.

Ja, ich weiß, diesen Nähtipp habt ihr sicher schon oft gehört oder gelesen - aber das macht ihn nicht weniger wichtig. Es geht dabei um die offenen Kanten und Nahtzugaben, die es bei fast jedem Nähprojekt gibt. Um zu verhindern, dass der Stoff an diesen Stellen ausfranst und bei Belastung Löcher entstehen, ist es sehr empfehlenswert, Nahtzugaben und offene Kanten zu versäubern. Das geht zum Beispiel mit Schrägband, mit einer Overlock oder ganz einfach mit Zickzack-Stich.

Das Ziel vieler Hobbynäher ist maßgeschneiderte Kleidung - und das zu Recht. Wenn ihr noch nicht so weit seid, eure eigenen Schnitte zu entwerfen, verwendet einfach fertige Schnitte und passt sie an die eigenen Maße an. Besonders wenn eure Proportionen keiner Konfektionsgröße genau entsprechen, ist das Anpassen von Schnitten Gold wert. Die perfekte Passform erreicht ihr anschließend, wie oben schon erklärt, mit häufigen Anproben.

Und zum Schluss noch ein Nähtipp, der für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen wichtig ist. Kleine Details an Kleidung, Accessoires und Interior-Nähprojekten können den Look verändern und das Teil wird besonders individuell. Solche Details können zum Beispiel Knöpfe, Paspeln, Reißverschlüsse, Schrägband oder Borten sein. Ich habe schon so manches Oberteil aufgewertet, nur indem ich die Knöpfe ausgetauscht habe!